Ameisen im Haus sind oftmals lästig, besonders wenn man sie in Wohnräumen, wie beispielsweise der Küche, hat. Auch Pharaoameisen (Monomorium pharaonis) sind alles andere als gern gesehen. Wobei man oftmals schon genau hinschauen muss, um sie überhaupt zu entdecken. Mit einer Größe von gerade mal 1,5 bis 2 Millimeter gehört sie zu den kleinsten Ameisenarten.
Ursprünglich stammt die Pharaoameise aus Indien, von wo sie im 19. Jahrhundert durch den Handel mit nach Europa kam. Anhand ihres Namens könnte man auch von einer anderen Herkunft ausgehen, diesen hat sie jedoch nur erhalten, weil erste Exemplare davon auf einer ägyptischen Mumie gefunden wurde.
Heute ist sie in Europa weit verbreitet, obwohl ihr die hiesigen Temperaturen eigentlich nicht zusagen, denn diese Art von Ameisen mag es am liebsten gleich bleibend warm und ist daher auch oft in Gebäuden gefunden, die keinen großen Temperaturschwankungen unterliegen.
Dazu gehören Krankenhäuser, Großküchen und auch verschiedene Orte in Wohnhäusern.
Welche Arten von Pharaoameisen gibt es?
Wie in anderen Ameisenpopulationen gibt es bei den Pharaoameisen Königinnen, die bis zu 4,5 Millimeter groß werden können. Besonders ist bei dieser Art, dass es mehrere Königinnen in einer Kolonie gibt. Daneben gibt es dann noch die Arbeiterinnen.
Sie erkennt man an ihrer geringen Größe (bis 2 mm) und an der bernsteingelben Färbung mit dunkler Hinterleibspitze. Die Männchen der Pharaoameisen sind ein wenig größer als die Arbeiterinnen und komplett schwarz gefärbt.
Wie pflanzen sich die Pharaoameisen fort?
Die Paarung der Pharaoameisen findet im Nest statt. Ein Hochzeitsflug, wie man ihn von anderen Ameisenarten kennt, gibt es hier nicht. In einer Kolonie ist die einzige Aufgabe der Männchen die Paarung mit den Königinnen.
Da sie keine weitere Funktion erfüllen, sterben sie schon kurz nach der Paarung. Die Königin hingegen nimmt das Sperma der Männchen auf und speichert es in einer speziellen Blase.
Werden später weitere Eier von der Königin produziert, kann sie auf die Speicherblase zurückgreifen, um die Eier zu befruchten.
Wie schon erwähnt, mögen Pharaoameisen es gern warm – auch bei ihrer Paarung. Beträgt die Temperatur unter 20° C, findet keine Paarung statt. Idealerweise beträgt die Temperatur jedoch 25 bis 30 Grad, damit die Ameisen sich auch wohlfühlen. Sinken die Temperaturen unter 5° können die Larven nicht überleben.
Wovon ernähren sich Pharaoameisen?
Ameisen dieser Art bevorzugen sehr eiweißhaltige Kost. Auf dem Speiseplan stehen daher Lebensmittel wie Rahm, Milch, Fleisch und Käse. Aber auch Zucker sowie Brot mögen sie gern. Im Grunde genommen sind die Ameisen jedoch Allesfresser. Etwas makaber ist ihre Vorliebe für Blut, Eiter und Menschenfleisch.
Welche Probleme bereiten Pharaoameisen?
Pharaoameisen sind als Krankheitsüberträger bekannt. Wird ein Mensch von einer Ameise dieser Art gebissen, führt die Ameisensäure wie bei allen anderen Arten auch zu einem mehr oder minder starken Brennen. Der Biss an sich ist jedoch nicht die größte Gefährdung.
Viel schlimmer ist, dass die Ameisen viele Krankheiten durch Bakterien und Keime übertragen können, die an ihren Beinen hängen. Besonders gefürchtet sind die Pharaoameisen in Krankenhäusern. Aufgrund ihrer geringen Größe gelangen sie in Kanülen, unter Verbände oder in Infusionsgeräte und können diese verunreinigen und mit Keimen belasten.
Besonderheiten beim Pharaoameisen bekämpfen
Die Bekämpfung von diesen Ameisen erweist sich als besonders schwierig. Sie bauen ihre Nester oft an schwer einseh- und erreichbaren Orten und somit macht die Bekämpfung mit herkömmlichen Insektiziden keinen Sinn. Bessere Ergebnisse erzielt man mit Fraßgiften gegen Pharaoameisen *, die mit ins Nest getragen und dort von allen Ameisen aufgenommen werden.
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Bei den Nestern der Pharaoameisen handelt es sich oft gleich um mehrere Tochternester unterschiedlicher Königinnen, die miteinander verzweigt sind. Die fleißigen Ameisen können, wenn es notwendig ist, ein vollständiges Nest innerhalb von nur einer Stunde komplett verlegen.