Etwas größer als die Gefleckflüglige Ameisenjungfer ist die Gemeine Ameisenjungfer bei einer Körperlänge von ca. 3,5 bis 4,0 Zentimeter und einer Flügelspannweite von ca. 7 bis 8 Zentimeter. Die Gemeine Ameisenjungfer sieht zwar der Libelle ähnlich und wird auch häufig mit ihr verwechselt, nichtsdestotrotz gehört die Gemeine Ameisenjungfer zur Kategorie der Netzflügler (Neuroptera).
Die optische Erscheinung von Ameisenjungfern
Schaut man genau hin, erscheinen am Ende der Ameisenjungfer deutlich sichtbare keulig verdickte Fühler, mit nach außen gebogenen Spitzen. In dieser Erscheinung lässt sich hier eine gewisse Ähnlichkeit mit Florfliegen (Chrysopidae) erkennen, naheliegend, da die Ameisenjungfer auch mit ihnen verwandt ist. Des Weiteren verfügt sie über vier netzartige glänzende Flügel.
Die unteren Flügel sind kleiner und die oberen Flügel deutlich länger als der Körper. Die mit feinen Äderchen versehenen und durchsichtigen Flügel erscheinen wie Glas. Im Gegensatz zu der Gefleckflügligen Ameisenjungfer (Euroleon nostras) weist die Ameise keine dunkelbraunen Flecken auf, allerdings sind die Ober -und Unterflügel am Ende mit je einem weißen Punkt verziert. Wie ein Dach über dem Körper liegen die Flügel in Ruhestellung am Körper an. Nach Libellenart bewegen sie sich im Flug.
Die Larve der Ameisenjungfer wird Ameisenlöwe genannt
Die etwa zentimetergroße Larve wird Ameisenlöwe genannt und besitzt sonderbarerweise einen Darm ohne Ausgang. Sie braucht keinen After, da sie nur verdaute Nahrung aufnimmt. Die Larve setzt so während ihres ganzen Larvenlebens keinen Kot ab. So bleibt der Trichter als Fanggrube immer sauber. Der Körper ist eher libellenartig stark verlängert und schlank. Am Kopf gut erkennbar befinden sich rechts und links relativ hervorstehende große Augen und an der Stirn zwei gut erkennbare kurze verdickte Fühler.
Noch erwähnenswert sind die sechs Fressspitzen mit recht stark gezähnten Kinnladen. Am unteren Ende des Hinterleibes weist das Männchen zangenähnliche Blättchen auf. Brustschild und Kopf sind mit einer gräulichen Färbung und kleinen gelblichen Flecken auf braunem Boden ausgestattet. Mit einer grauen Färbung ist auch der Hinterleib, bis auf einen minimalen gelb schimmernden Rand am Hinterteil des Ringes gezeichnet.
Lebensweise von Ameisenjungfern
Die Gemeine Ameisenjungfer erscheint in den Monaten von Mai bis August auf sandigen Ebenen. Vorwiegend ist die Ameisenjungfer dämmerungs- und nachtaktiv. Ihr Speiseplan sind andere kleine Insekten (Insecta). Sie ist kein unbedingter Sportflieger und hält sich meistens auf Pflanzenstengel, in Sträuchern oder an Baumstämmen auf. Trotz ihrer doch beachtlichen Größe ist sie schwer zu entdecken. Die Nähe ihrer Larven ist gleichzeitig auch ihr Aufenthaltsort.
So ernähren sich die Vollinsekten
Ebenso wie Ihre Larve ernährt sich die Gemeine Ameisenjungfer räuberisch von Insekten. Hauptsächlich ernährt sich die Gemeine Ameisenjungfer aber von Blattläusen (Aphidoidea), wenn der Gourmetplan es zulässt ernährt sich die Ameisenjungfer auch von Pflanzenteilen.
Die Verbreitung der gemeinen Ameisenjungfer
Hauptsächlich in Mitteleuropa aber ansonsten in ganz Europa ist die Gemeine Ameisenjungfer weit verbreitet und je nach Gebietslage dort auch häufig anzutreffen. Es gibt 5 Arten von Ameisenjungfern, am häufigsten ist die stinknormale Ameisenjungfer anzutreffen. Sie liebt vor allem sandigen, trocknen Boden, steinige Stellen und bevorzugt überhängende Abbruchstellen. Unter anderem trifft man die Gemeine Ameisenjungfer auch auf Trockenrasen, sowie im Wohnbereich an. Wesentlich leichter als die Gemeine Ameisenjungfer findet man Ihre Larve, den Ameisenlöwen.
Das Paarungsverhalten und die Fortpflanzung
Von Mai bis August erstreckt sich die Paarungszeit der Gemeinen Ameisenjungfer. Die Eier werden nach der Paarungszeit vom Weibchen der Gemeinen Ameisenjungferline einzelnd in den trockenen und lockeren Sand abgelegt. In relativ kurzer Zeit werden die Eier durch die Wärme der Sonne ausgebrütet. Die Eier gleichen in der Form an beiden Enden abgerundeten Walzen.
Optisch besitzen die Eier eine fahlgelbliche Färbung auf einer harten Schale auf. Die aus dem Ei schlüpfende Larve bezeichnet man als Ameisenlöwe. In Ihrem Larvenzustand besteht kaum Ähnlichkeit mit dem Flügel-Insekt. Die Larve ist viel kürzer und sieht auch von der Färbung ganz anders aus. Zu Hause ist der Ameisenlöwe an regengeschützten offenen und sandigen Stellen.
Ameisenjungfern bevorzugen sandige Boden
So ist es kein Wunder, dass man ihn hauptsächlich an sandigen überhängenden Abbruchkanten findet, wobei die Kanten oberhalb von herabhängenden Gräsern bewachsen sind und so auch alle Sonnenstrahlen einfangen. Wird der Boden zu feucht, kann er mühelos Entfernungen bis zu 100 Meter zurücklegen. Zu erkennen gibt er sich durch einen ca. 5 Zentimeter breiten Trichter, dort verbirgt er sich auf dem Grund im Sand. Viele dieser Trichter findet man dicht beieinander an verschiedenen günstig gelegenen Stellen. Mitunter sind es bis zu hunderte.
Die rund 10 Millimeter lange Larve verfügt über einen hochgewölbten breiten Hinterleib, welcher am Ende etwas zugespitzt ist. Die Larve gräbt sich im lockeren Sand sofort wieder ein, wobei sie sich stets rückwärts bewegt und dabei die gekrümmte Spitze am Hinterleib in den Boden schiebt. Hat sie diese Arbeit erst einmal vollzogen, bewegt sie sich in einer Spirale, die immer enger wird und schaufelt dabei ständig mit seinen Zangen den Sand schräg nach außen. Nach diesem Prinzip entsteht so allmählich ein neuer Trichter.
Das Beuteverhalten der Ameisenjungfer und deren Larven
Sobald ein Insekt oder eine Ameise sich dem Trichter nähert und diesen betritt, fängt der Sand an zu rutschen. Jetzt erscheint der Kopf der Larve am Trichtergrund und bewirft die eingeschlossenen Insekten mit viel Sand, welcher mit der Zeit in die Trichtermitte rutscht und von den Larvenzangen gepackt und ausgesogen werden.
Die Larve pumpt durch Ihre Kieferrinnen Verdauungssaft in den Insektenkörper, um die Eingeweide und die Muskeln, welche von einem starken Chitinpanzer geschützt sind, aufzulösen. Dann erst wird der nahrhafte Brei über die Kieferrinnen aufgesaugt. Nach vollendeter Mahlzeit schleudert die Larve die leere Chitinhülle mit dem überflüssigen Sand aus dem Trichter.
Am Ende Ihrer meist zweijährigen Entwicklung spinnt die Larve im Frühjahr einen außen kugeligen, dicht mit Sandkörnern belegten Kokon. In diesem findet dann die Verpuppung statt. Der Ameisenlöwe überwintert zweimal und verpuppt sich immer im letzten Frühsommer.