Honigtau – Ausscheidung der Blattlaus ist beliebte Ameisennahrung

Honigtau ist ein Geschenk der Natur. Vor allem die Ameise ist sehr dankbar für die Ausscheidungen der Blattläuse und schützt diese vor ihren Feinden. Doch was ist Honigtau genau? Die meisten Menschen haben davon noch nie gehört…
 

Was ist Honigtau?

ameise sucht honigtau
Ameise auf der Suche nach Honigtau

Honigtau ist im Prinzip nichts anderes, als der Kot von den stechend, saugenden Insekten: Den Blattläusen. Der Kot ist sehr zuckerhaltig, was die Ameisen anzieht. Die Blattläuse ernähren sich von unterschiedlichen Pflanzensäften und scheiden deren überschüssigen Zucker wieder aus.

Die Ameisen wiederum werden von dem süßen Honigtau angelockt und sind total verliebt in diesen. Im Gegenzug, fast schon aus Dankbarkeit für ihn, beschützen sie die Blattlauskolonien durch ihre Ameisensäure vor ihren Feinden und deren Übergriffe.

 

Wie entsteht der sog. Honigtau?

Honigtau wird von Insekten ausgeschieden, die sich vor allem von zuckerhaltigem Saft der Pflanzen ernähren. Vor allem Blattläusen scheiden Honigtau aus. Dabei dringen sie mit den Stechborsten in die sogenannten Siebröhren der unterschiedlichen Pflanzen vor. Darin befinden sich zahlreiche Kohlenhydrate, Eiweiß und Aminosäuren.

Der Saft der Pflanzen enthält jedoch nur wenige Eiweißstoffe, weshalb die Insekten mehr Saft aufnehme müssen, als sie eigentlich benötigen würden. Ausgeschieden wird nun der überflüssige Zucker, der sich in dem Pflanzensaft befindet. Diese Ausscheidung wird nun Honigtau genannt. Haben Insekten günstige Bedingungen, so können sie auf einer Fläche von 1 Hektar Wald täglich mehr als 400 Liter an Honigtau ausscheiden.




Keine Nährstoffproduktion ohne Sonnenlicht

Die Insekten, die für die Produktion dieser einzigartigen Ausscheidung verantwortlich sind, sind vor allem Blatt- und Schildläuse, Zikaden, die weiße Fliege und Blattflöhe. Die größte Rolle spielen jedoch die Blattläuse. Diese schwächen die Pflanzen jedoch, weil sie ihnen nicht nur die Nährstoffe entziehen, sondern durch die Ausscheidungen auch Rußtaupilze und Schwärzepilze verursachen.

ameisen und blattlaeuse
Ameisen und Blattläuse

Wer den schwarzen, unansehnlichen Belag von den Pflanzenblättern abwischt, sieht sofort, dass an diesen Stellen das Grün etwas blasser ist. Die Pflanzen wachsen dadurch zudem langsamer. Kommt es zu einem starken Befall, können sie schnell verkümmern.

Der Grund hierfür ist, dass die verschmutze Oberfläche nicht erlaubt, dass das Sonnenlicht bis zum Blattgrün (also dem Chlorophyll) vordringen kann. Dadurch wird die Fotosynthese gestört, die jedoch die Voraussetzung für das Pflanzenwachstum ist. Von dieser hängt der Kohlehydratstoffwechsel ab und sie ist die Grundlage des Fettstoffwechsels sowie des Eiweißwechsels.

Viele Menschen sehen die Bekämpfung von Ameisen in manchen Fällen daher als gerechtfertigt, denn werden sie bekämpft, gibt es auch deutlich weniger Honigtau und somit auch weniger Verschmutzungen auf den Pflanzen, was wiederum deren Fotosynthese nicht stört.

 

Nicht nur die Ameise ist Liebhaber des süßen Honigtaus

Die süße Ausscheidung hat sehr viele Fans, denn nicht nur Ameisen, sondern auch Bienen sammeln diese. Es sind jedoch die Ameisen, die sich richtig darauf spezialisiert haben, die Blattläuse praktisch zu melken. Mit ihren Fühlern “betrillern” sie die Läuse und regen die Ausscheidungen somit an. Doch die kleinen Insekten revanchieren sich für diese süße Kost, denn sie schützen die Feinde der Blattläuse. Aus der Sicht der Menschen sind sie jedoch Nützlinge wie die kleine Marienkäfer-Larve, die sich von den Blattläusen ernähren oder Raubmilben.

 

Fazit

Honigtau ist eine Ausscheidung von Insekten, vor allem die der Blattläuse. Sie ernähren sich von den Säften der Pflanzen und scheiden den überschüssigen Zucker durch den speziellen Tau aus. Diesen legen sie jedoch auf den Pflanzen nieder. Befindet sich zu viel von dem Tau auf den Blättern der Pflanzen, so kann nicht mehr genügend Sonnenlicht ins Innere vordringen. Die Fotosynthese ist somit gestört.

Viele Menschen gehen die Bekämpfung von Ameisen in den Regionen an, in denen sehr viele Pflanzen von den Ausscheidungen betroffen sind. Denn die kleinen Insekten beschützen die Blattläuse aus Dankbarkeit vor ihren natürlichen Feinden. Für die Menschen spielen die Ausscheidungen selbst keine Rolle, denn sie haben von dem Tau im Grunde nichts.